Nachdem das Pilotprojekt in den letzten Jahren gut gestartet war, gehört es nun zu dem festen Bestandteil unserer Aufgaben. Die DLRG aus Bad Kreuznach besetzt, mit personeller Unterstützung von Bad Münster am Stein Ebernburg, an den Wochenenden eine Wachstation in Bingen-Kempten am Rhein. An den Wochenenden sind immer mindestens ein DLRG Motorrettungsbootführer und zwei weitere Rettungsschwimmer dort stationiert. Sie reisen freitags im Laufe des Tages mit Einsatzfahrzeug und unserem Motorrettungsboot „Gässjeretter“ oder mit der „BME1“ aus Bad Münster zu unserem dort stehenden Wohnwagen an und sind rund um die Uhr bis Sonntagnachmittag erreichbar. Im engen Kontakt mit der Wasserschutzpolizei aus Bingen und Rüdesheim, sowie der Rettungsleitstelle sorgen sie für die Sicherheit auf dem Wasser.
Am vergangenen Wochenende war der Trupp in erhöhter Bereitschaft, da immer noch die Hochwassermarke 1 ausgerufen ist. Dadurch befinden sich keine Wassersportler auf dem Rhein, aber es bringt neue Aufgaben und Herausforderungen mit sich. So wurde zum Beispiel in Höhe des Rheinkilometers 528 eine treibende Fahrwassertonne entdeckt und unverzüglich der Wasserschutzpolizei gemeldet, damit die Berufsschifffahrt über Funk von der potenziellen Gefahr Kenntnis bekommen konnten und damit die treibende Fahrwassertonne gesichert werden konnte.
Der Rhein ist auf dem relativ großen Stück von St. Goar bis Ingelheim durch keine DLRG Einheit besetzt, was vor allem für den etwas gefährlicheren Flussabschnitt bei der Lorelei und die oberhalb liegende Wassersportstrecke gilt. Dort Sorgt vorallem die Feuerwehr Bingen durch den Alarmplan des Landkreises Mainz-Bingen für die Sicherheit am und auf dem Rhein. Die DLRG Bad Kreuznach versucht mit ihrem dortigen Trupp in den Hauptzeiten, an 12 Wochenenden in den Sommermonaten, bzw. Sommerferien, die Sicherheit für alle Wassersportler deutlich zu erhöhen, indem die DLRG mit ihrem Motorrettungsboot die Feuerwehr schnell und effektiv unterstützen kann. Auch wenn nach der Sommerbilanz 2012 der niedrigste Stand an Ertrinkungsunfällen (12,4% weniger als im Vorjahr) seit Erhebung der Daten erreicht wurde, sieht man nach genauer Betrachtung, dass die Todesrate auf weniger Ertrinkungsunfälle in der kalten Jahreszeit zurückzuführen ist. In den Sommerferien steigen hingegen die tödlichen Wasserunfälle (um 6,2% mehr als im Vorjahr) an und die meisten Menschen (103) ertranken im letzten Jahr in Flüssen! Die Rettungsschwimmer der DLRG verzeichneten in den Sommermonaten zudem ein deutlich gestiegenes Einsatzaufkommen. „Leichtsinn, Risikobereitschaft und Selbstüberschätzung haben bedenklich zugenommen“, so DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens.